 2014-07-29 Autor Simon Weißenfels
Julia Gajer wird Deutsche Meisterin in Roth - Michael Wetzel Elfter 5500 Triathleten, ein unbändiger Anmeldeboom und Rekordzuschauerzahlen
haben auch in diesem Jahr die Challenge in Roth wieder zum wohl bedeutendsten Triathlon-Rennen
nach dem Ironman Hawaii gemacht. Im bayrischen Frankenland feierte das Rother Langdistanzfestival
in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag und selten war das Rennen bei Männer und Frauen so gut besetzt.
Im Feld der vielen tausend Langdistanz-Triathleten wollten Julia Gajer und
Michael Wetzel vom WMF-BKK Team AST Süßen in Roth die
Akzente aus deutscher Sicht setzen, Gajer nach den Plätzen 2 und 3 in den letzten
Jahren erneut auf das Podest, Wetzel bei seinem Roth-Debüt eine Bestzeit von deutlich
unter 9 Stunden erreichen.
Punkt 6:30 Uhr wurde dann die erste Profistartgruppe in den Main-Donau Kanal geschickt,
in welchem es auf einem Wendekurs 3,8 Kilometer zu schwimmen galte. Gajers Rennplan,
mit einer Attacke beim Schwimmen schon einige Konkurrentinnen zu distanzieren, erfüllte
sich nur zum Teil, konnten ihr bis zum Ende des Schwimmens vier Athletinnen folgen.
Nach 52:26 Minuten setzte sich die Profi-Triathletin dann auf das Rad um die 180 Kilometer
von Hipoltstein aus durch das Frankenland in Angriff zu nehmen.
Michael Wetzel hatte in seiner schwächsten Disziplin zu diesem Zeitpunkt schon knapp
sechs Minuten Rückstand auf Gajer, konnte aber auf der eher flachen Radstrecke mit
insgesamt nur knapp 1000 Höhenmetern schnell an Boden und Positionen gut machen.
Zug um Zug überholte er einen Athleten nach dem anderen und erreichte als 21. mit
einer Zeit von 5:37h die zweite Wechselzone in Roth um den abschließenden Marathon
in Angriff zu nehmen.
Das Frauenrennen entwickelte sich auch auf dem Rad zu einem echten Krimi. Schon zu
Halbzeit der Strecke nach Radrunde 1 war Gajer auf Platz 7 zurückgefallen, da eine
radstarke Gruppe um die amtierende Hawaii-Siegerin Mirinda Carfrae ordentlich Druck
auf die führende Deutsche Anka Beranek machte. Als es zum zweiten Mal am Solarer Berg
in Richtung der Laufschuhe ging, führte dann die Britin Rachel Joyce, während
Julia Gajer als Achte knapp 20 Minuten Rückstand auf die Laufstrecke mitnehmen musste.
Die amtierende Deutsche Meisterin auf der Mitteldistanz setze in der abschließenden Disziplin
dann aber auf ihre gewohnte Laufstärke. Im gleichen Tempo wie die Spitze hatte Gajer
schon bei Halbmarathon den sechsten Platz eingenommen und auf dem flachen Laufkurs
rund um Roth lag die Fünftplatzierte und bis dato beste Deutsche Diana Riesler nur
noch kurz vor ihr. Drei Kilometer später war es dann um Riesler geschehen und Gajer
sicherte sich die Führung in der Wertung der Deutschen Meisterschaften.
Nach 8:38:53h
lief schließlich die Australierin Mirinda Carfrae als Siegerin ins Stadion in Roth
ein und feierte nach dem Hawaii-Sieg 2013 einen weiteren großen Sieg in ihrer Karriere.
Die Britin Rachel Joyce und die Schweizerin Caroline Steffen folgte auf den Plätzen,
Julia Gajer kam dann als Fünftplatzierte in das Stadion eingelaufen. Mit einer Zeit
von 9:00:50h verpasste sie zwar ihre Zeiten aus dem Vorjahr, konnte aber als schnellste
Deutsche erneut den Sieg und Titel im Feld der Deutschen Meisterschaften der Profis feiern.
Michael Wetzel hatte wie Gajer auch beim Marathon seine stärkste Disziplin an diesem
Tag. Auf Platz 21 gestartet überholte er schon bis Hälfte der Strecke sechs Konkurrenten
und zeigte mit einer Marathonzeit von knapp über drei Stunden eine der besten Leistungen
des Tages in der Abschlussdisziplin. 8:39:01h und Platz 11 standen schließlich auf
der Uhr als Wetzel unter dem Zielbogen hindurch lief. Dies bedeutet zudem Platz 4
bei den deutschen Profis u.a. hinter dem herausragenden Tagessieger Timo Bracht und
dem Zweiten Nils Frommhold. Für Wetzel bedeutete dies eine neue persönliche Bestzeit
auf der Triathlon-Langdistanz.
Für das Ausdauersportteam waren außerdem Andreas Pfefferkorn und
Raul Ammenhäuser erfolgreich. Andy kam nach 11:12:55 Std. als 1.570. ins Ziel und
wurde 43. in der Akl. M50. Raul wurde in 12:28:56 Std. als 1.570. im
Gesantklassementin 346. der Akl M45. |